Vereinsgeschichte


Kassenbuch und Protokollbuch von 1913
Kassenbuch und Protokollbuch von 1913

Man schrieb Sonntag, den 9. Feburar 1913 als 13 Tierfreunde zusammenkamen und den Cuxhavener Kaninchenzuchtverein gründeten.

 

Die ersten Protokolle der Versammlungen und Vorstandssitzungen und ein Kassenbuch aus den Anfangsjahren haben zwei Weltkriege überstanden und sagen uns die Namen der Gründer des Rassekaninchenzuchtvereins Cuxhaven.

 

Dies waren: Gustav Albrecht, Hugo von der Fecht, Otto Graede, Heinrich Hoffmann, Germann Kausch, Heinrich Krüger, Paul Mechsner, Rudolf Mollenhauer, August Müller, Karl Redant, Heinrich Rohde, Johann Schlüter und Heinrich Stolle.

 

Friseursalon von Paul Mechsner im Jahr 1913
Friseursalon von Paul Mechsner im Jahr 1913

Der Friseurmeister Paul Mechsner aus der Großen Hardewiek 8 wurde der erste Vorsitzende des F61. Paul Mechsner war zu der Zeit der bekannteste Rassekninchenzüchter in Deutschland.

 

Die Gründer kamen, bis auf eine Ausnahme, alle aus dem Flecken Ritzebüttel, dem Stadtkern, der nach alten Aufnahmen durchweg einen noch sehr ländlichen Eindruck machte. Heute dagegen sind die meisten Mitglieder des Vereins an Randgebieten der Stadt zu Hause, was darauf zurückzuführen ist, dass in der Stadt eine starke Bebauung stattgefunden hat und dass Kleintierhaltungsverbote ausgesprochen wurden.

 

Die Mitglieder konnten zu damaligen Zeiten Anteile des Vereins in Höhe von 10 RM erwerben. Diese wurden für die Beschaffung von Ausstellungskäfigen genutzt
Die Mitglieder konnten zu damaligen Zeiten Anteile des Vereins in Höhe von 10 RM erwerben. Diese wurden für die Beschaffung von Ausstellungskäfigen genutzt

In den letzten Jahren des 1.  Weltkrieges von 1914 bis 1918 wurden  von den Bürgern immer mehr Entbehrungen aberlangt und in den Nachkriegsjahren stieg die Arbeitslosigkeit stark an. Dies hatte zur Folge, dass die Mitgliederzahlen von Jahr zu Jahr enorm anstiegen. So hatte der Verein im Jahr 1919 bereits satte 137 Mitglieder. Mitgliedsbeitrag war zu der damaligen Zeit -,30 RM.

 

Gemütliches Beisammensein an der 1. Lokalschau 1914
Gemütliches Beisammensein an der 1. Lokalschau 1914

1914 konnte man bereits die 1. Lokalschau im Vereinshaus in der Friedhelm-Carl-Str. abhalten. Durch den Verkauf von Anteilsscheinen an die Züchter, wurden die Ausstellungskäfige beschafft und es fanden nun jährlich die Schauen im Vereinshaus statt. Ein Ausstellungskatalog wurde seinerzeit mit dem noch existierenden Post- und Eisenbahn-Kleintierzuchtverein durchgeführt. 57 Aussteller stellten 156 Tiere in 26 Rassen aus.

 

1927 war die Mitgliederzahl auf 27 zurückgegangen. Ein betrachtlicher alter Stamm blieb allerdings. Dazu gehörte auch Max Riekenberg, der 1938 den Vorsitz übernahm.

 

Der Korbmachermeister aus der Neuen Reihe war 1915 dem Verein beigetreten. Durch glückliche Umstände konnte der Verein die kommenden schweren Jahre des 2. Weltkrieges überstehen.

 

Riekenberg wurde wegen eines schweren Augenleidens nicht eingezogen und im richtigen Moment, kurz vor dem Ausbruch des Krieges, wurde am 23.04.1939 die Frauengruppe des heutigen F61 gegründet.

 

Viele Vereine mussten sich in den Kriegsjahren auflösen oder ruhten. Das Vereins- und Ausstellungslokal fiel 1941 den Bomben zum Opfer. Die Kaninchenausstellungen fanden nun bei H. Butt in Groden statt.

 

Aufgrund der Kriegsereignisse musste die Schau im Jahr 1945 und 1946 ausfallen. Es durften in diesen Jahren nur die anerkannten Wirtschaftsrassen gezüchtet werden.

 

Wegen der schlechten Ernährungslage wuchs die Zahl der Mitglieder spontan an. 1944 waren es 144 Mitglieder.

Tischbewertung 1944 in der Gastwirtschaft "Zum Goldenen Löwen"
Tischbewertung 1944 in der Gastwirtschaft "Zum Goldenen Löwen"

1944 wurde in der Gastwirtschaft "Zum Goldenen Löwen" in der Poststr. eine Tischbewertung trotz aller Gefahren abgehalten. Tag und Nacht gab es Fliegeralarm, doch der "alte Stamm" hielt zusammen, man half sich, wo man nur konnte.

 

Alle Frauen halfen zu dieser Zeit beim Heumachen auf dem vereinseigenen Grasland, als Belohnung gab es zu dieser Zeit, wie immer noch, den Butterkuchen.

 

Mit viel Idealismus, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft wurde die Existenz des Vereins erhalten.

 

Treffen am Bahnhof
Treffen am Bahnhof

In den Aufbaujahren der 50er und 60er Jahre, brach als Folge des Nachholbedarfes die Reiselust aus. Zweimal im Jahr,  mit Max Riekenberg als Reiseleiter, machte man mit dem Bus Tages- und Wochenfahren. Traditionell wurde wieder das Stiftungsfest des Vereins an jedem 1. Samstag im Februar gefeiert. In den späteren Jahren fiel das Fest dem Kreisverbandsvergnügen zum Opfer, als man keine genügende Beteiligung für beide Vergnügen zusammen bekam.

 

Bis 1968 fanden nun die Ausstellungen in der Markthalle am Gaswerk statt.

 

Als Max Riekenberg schwer erkrankte wurde Hans Spieker 1962 sein Nachfolger. Inzwischen wurde der F61 Cuxhaven als größter Verein im Landesverband Hannover gehandelt.

 

Die Lokalschauen sollten Kreisverbandsgröße  haben. Mit der Ausrichtung der Kreisverbandsschau 1969 bekam der Verein die Hermann-Allmers-Halle, die von der Stadt als Ausstellungslokal zugewiesen wurde. Wegen der inneren Ausbauten war die ehemalige Markthalle für Ausstellungen des Vereins viel zu klein geworden.

 

Als Hans Spieker schwer erkrankte, wurde Gerhard Breyer 1. Vorsitzende des Vereins. Der Verein hatte somit in 66 Jahren nur drei Vorsitzende.

 

Breyer hatte seine Vostandslehre bereits bei Max Riekenberg angefangen und gut mit Hans Spieker zusammengearbeitet.

 

1962 gründete er erneut die Jugendgruppe, die die Aufnahme im Stadtjugendring erhielt.

 

Als Ausstellungsleiter konnte Breyer 1983 die jemals größte Lokalschau mit 726 Tieren in Cuxhaven durchführen.

 

Besonders ist zu erwähnen, dass im Juni 1974 im Donner-Seeparillon die Jahrestagung des ZDK durchgeführt wurde. Kurt Binder war seinerzeit Präsident.

 

Von 1990 bis 1992 war Werner Bartaune 1. Vorsitzender.

 

Seit 1993 leitet nun Herbert Henn mit großer Hingabe die Geschichte des Vereins.

 

Nicht zuletzt sind die großartigen Erfolge auf allen Ausstellungen ein Aushängeschild für den Rassekaninchenzuchtverein F61-Cuxhaven e.V. . Zusammenhalt, Harmonie, Idealismus und die Liebe zum Rassekaninchen haben F61 100-Jahre getragen und weitergebracht.

 

Heute sind wir sehr stolz, dass  "Europameister", "Deutsche Meister" und Meister auf Landes- und Kreisebene zu unseren Mitgliedern zählen und wir wünschen uns noch viele, viele Jahre so durchhalten zu können und somit die Rassekanichenzucht weiterzubringen.